Die Nationalbibliothek

Architekt: Leonid Gornik

In der Stadt Kasan gibt es mehrere Parkanlagen, die verschiedenen Personen des öffentlichen Lebens und Ereignissen gewidmet und für die Durchführung von kulturellen Massenveranstaltungen bestimmt sind. Aber alle liegen entweder außerhalb des Stadtzentrums, oder sie sind kein Ort für Einwohner aller Generationen und für jeden Geschmack. Die Grundlage für die Erstellung des Projektes der Nationalbibliothek der Republik Tatarstan war die Idee für ein Kulturzentrum, das aus großen, mittleren und kleinen Architekturformen besteht. Die Bibliothek ist selbst ein Kulturobjekt, welches das Bibliotheksgebäude sowie auch das anliegende Territorium betonen und hier eine kulturelle Atmosphäre schaffen sollen. Es ging darum, dass ein Komplex von Architekturobjekten und Parks entsteht. Im Zusammenhang mit der Besonderheit der Landschaft des zugewiesenen Grundstücks wurde vom Autor des Projektes die Bedingung gestellt, dass der Hügel, der auf diesem Grundstück liegt, äußerlich unverändert bleibt und das Bibliotheksgebäude ihn harmonisch ergänzt. Für das angestrebte Ziel sollte er angepasst werden



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Und so wurde eine passende Lösung gefunden: der Hügel sollte in Form einer Betonkonstruktion mit Rasenfläche gebaut werden, was zur Erhaltung der ursprünglichen Gestalt der Butlerow-Straße und der Nekrasow-Straße dient.

Im Projekt sind deutlich vier Zonen zu erkennen: Lesesaal, Lagerräume, Verwaltungs- und Parkplatzzonen. Die letzte Zone befindet sich im Hügelkörper und ist ein dreistöckiges Parkhaus für 300 bis 400 Parkplätze für Mitarbeiter und Besucher der Bibliothek und der Parks. So werden zusätzlich die anliegenden Straßen von einer großen Anzahl von Autos befreit.

Auf dem Hügel befindet sich das Gebäude der Nationalbibliothek, welches monumental aussieht und eine Eisbergspitze darstellt. Dies ist das Hauptgebäude im Komplex – ein Monumentalbau mit 4 Stelen, die ein Ensemble aus kleinen und mittleren Architekturformen bilden. Diese Stelen haben auch einen baulichen Zweck: durch sie führen die Entlüftungsschächte. Die Hauptfassade sollte an der Stirnseite des Gebäudes realisiert werden, so wie bei der Kasaner Universität für Finanzen, mit der die Hügelspitze endet. Im Hauptgebäude befindet sich nur ein Teil der Säle. Andere Säle liegen innerhalb des Hügels seitlich des Gebäudes, was keinesfalls deren Lichtgestaltung beeinträchtigt, da sie eine durchsichtige Decke haben.

Eine der wichtigsten Zonen des Komplexes ist das Parkareal. Es besteht aus einem unteren und einem oberen Park sowie einem Park hinter dem Hauptgebäude. Alle Parks befinden sich über den Bibliotheksgebäuden – dem Parkplatz, den Sälen und dem vierstöckigen Magazin, das sich zur Erleichterung zwischen zwei Bibliotheksgebäuden befindet. Nach der Idee des Autors soll der bestehende Park über eine Galerie durch das zweite Gebäude mit der Parkzone der Bibliothek verbunden werden, wobei er ebenso zu einem Element des Ensembles wird. Tatsächlich ist das zweite Gebäude eine Brücke zwischen zwei Hügeln. Der Komplex aus all diesen Parkanlagen bildet einen Anziehungspunkt und ist eine kulturelle Erholungszone für alle Generationen der Bevölkerung.

Vor dem Hauptgebäude liegt ein Wasserbecken, das aus einem 16-Meter-Wasserfall besteht, der dieselbe halbrunde Form wie das Hauptgebäudes hat. Brücken dienen als Zuschauertribühne für das Mini-Theater, und auch eine unterhalb gelegene Licht-Musik-Fontäne wird zweifellos abends die Einwohner anziehen und erfreuen.

Am Hang des Wasserfalls befindet sich eine Skulpturengruppe aus drei geflügelten Pferden. Das Bibliotheksgebäude hat zahlreiche Skulpturen, die Allegorien für Kunst, Wissenschaft, Technik, Entwicklung und Fortschritt darstellen. Dies entspricht dem Status einer Bibliothek.

Was das Interieur des Komplexes betrifft, so herrschen hier Behaglichkeit und Komfort. Die Konstrukteure haben alle möglichen Verbindungen zwischen den Struktureinheiten innerhalb des Komplexes vorgesehen: Einfahrten für LKWs in die Magazinzone, bequeme Ein- und Ausfahrten auf den Parkplatz und vieles andere, was heutzutage unverzichtbar ist.